Takeshi Mori, Shinjuku, ©Klaus M. Einwanger

Klaus M. Einwanger:

„Es ist eine „Jetzt oder nie“- Situation“


In unserem neuesten Alethea Talks-Interview spricht der Fotograf Klaus M. Einwanger über sein Projekt, das die prekäre Lage von Taxifahrer*innen weltweit dokumentiert. Einwanger ist bekannt für seine einfühlsamen Porträts und sozialkritischen Arbeiten. Sein Buch „Taxi Drivers Written In Their Faces“ beleuchtet die globale Situation der Branche, beginnend in New York, wo ein Medaillon – die offizielle Fahrerlaubnis – einst 800.000 Dollar kostete und einen dramatischen Wertverfall auf etwa 150.000 Dollar erlitt, was viele Fahrer*innen in finanzielle Not stürzte. Erst kürzlich berichteten wir für Alethea Talks über den Taxistreik in Düsseldorf, wo Fahrer*innen gegen unfaire Wettbewerbsbedingungen durch Plattformen wie Uber protestierten. „Taxifahrer*innen sind Opfer der Globalisierung“, lautete unsere Einschätzung nach dem Streik, eine These, die Einwanger in seinem Werk untermauert. 


Besonders bewegend sei seine Begegnung mit Yoshihiro Hiraki in Tokio, so berichtet Einwanger, ein ehemaligen Top-Manager, der nach einem beruflichen Rückschlag als Taxifahrer arbeitet. Mit beeindruckender Würde und Hingabe erfülle Hiraki seine neue Aufgabe, eine Gelassenheit, die Einwanger tief berührte und in Deutschland kaum vorstellbar scheint. Im Interview erzählt Einwanger von den sozialen Folgen der Globalisierung, seiner Mission, die Rechte und Würde der Fahrer*innen sichtbar zu machen, und seinem Vorhaben, Taxikulturen weltweit als Zeitdokument festzuhalten.

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8. August 2025

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Prof. Bastian Martschink: „KI-Implantate sind keine Science-Fiction mehr, existieren aber noch nicht weit verbreitet.“


In einer Welt, die sich an ChatGPT, Grok und KI-gestützte Bezahlsysteme gewöhnen muss, wagt Prof. Bastian Martschink in seinem Debütroman „Finn Dever. Letzter Blick“ einen Blick in die Zukunft der Künstlichen Intelligenz. Sein Protagonist Finn Dever ist ein Ermittler mit einem KI-Implantat, das ihm erlaubt, in Schlüsselmomenten die unmittelbare Zukunft anderer zu sehen. Dieser Kriminalroman, erschienen im Golkonda Verlag vom Europa Verlag, verwebt klassische Krimi-Spannung mit einer Reflexion über KI. Martschink mit einer Professur für algorithmischen Mechanismen von KI an der Hochschule Düsseldorf, sieht deren Potenzial in Medizin, Bildung und Katastrophenschutz. „In der Medizin können seltene Krankheiten diagnostiziert werden, in der Bildung Sprachbarrieren überwunden“, betont er. Doch er ist kritisch: KI bedroht kreative Berufe und Abschussarbeiten von Studierenden können nur erschwert auf KI-Hilfe überprüft werden, Arbeitsplätze werden verschwinden. Man müsse eine Balance finden, um die Menschen mitzunehmen, so Martschink. Es sei verständlich, dass Unternehmen optimieren wollten, aber hinter den Jobs stünden Menschen mit Schicksalen und Familien.

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1 August 2025

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Bülent Mumay: “My greatest motivation is to write about our democracy and my profession and to defend them.”


In an exclusive Alethea Talks interview, Turkish journalist Bülent Mumay talks about his new book “Das kann mich hinter Gitter bringen: Letters from Istanbul” and his commitment to democracy and journalism in his home country of Turkey. Mumay is known for his work for Deutsche Welle and his column “Letter from Istanbul” as well as his podcast for the FAZ. After his second or third column in the FAZ, he was arrested for allegedly publishing reports critical of the government, but was released shortly afterwards. Despite ongoing risks, including a suspended 20-month prison sentence, he continues to write for German newspapers, exposing the looming threat of the “agent law”, which could see journalists working for foreign media jailed. 


Mumay draws hope especially from the Turkish youth and believes in a turnaround by 2028 and hopes that readers will spread the information from his book to make the reality of oppression in Turkey visible. His story is a testimony to the resilience of journalists who stand up for the truth despite threats.

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28. May 2025

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Bernd Siggelkow: “Die Arche gibt Kindern eine Lobby, eine Stimme und ein Herz“


Die Arche - Christliches Kinder- und Jugendwerk e. V., die 1995 von Pastor Bernd Siggelkow in Berlin-Hellersdorf gegründete evangelische Hilfsorganisation, kämpft gegen Kinderarmut in Deutschland. In 34 Heimen in Deutschland und künftig auch in Afrika kümmern sie sich um Kinder und ihre Familien, wo die staatliche Hilfe einfach nicht mehr ausreicht. Das Hilfswerk musste sich in den vergangenen Jahren schwersten Herausforderungen stellen, die grösste davon war Corona, dann der Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Teuerung, die Migration. Grund genug für Pastor Bernd Siggelkow den akuten Notstand in einem neuen Buch zu beschreiben: In „Das Verbrechen an unseren Kindern" blicken Pastor Bernd Siggelkow und Arche-Pressesprecher Wolfgang Büscherand auf 30 Jahre Die Arche zurück, kritisieren Gesellschaft und Politik, zeigen aber auch, was Engagement bewirken kann. In unserem Interview erklärt Pastor Siggelkow zudem die Statements, die er zur aktuellen Flüchtlingspolitik und deren Folgen gemacht hat.

20. March 2024

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Dr. Robert Lackner: „Perls unglaublicher Mut und seine Entschlossenheit, niemals aufzugeben, haben mir imponiert."


2024 jährt sich das Ende des 2. Weltkriegs in Europa zum 79. Mal. Die Helden des D-Day wurden in der wahrscheinlich letzten großen Zeremonie von Präsident Macron geehrt und der 80. Jahrestag des deutschen Widerstands wurde in vielen Veranstaltungen begangen. Andere Helden von damals werden in Büchern oder in der Unterhaltungsindustrie, insbesondere in Hollywood, geehrt, man denke nur an Steven Spielbergs Oskar Schindler. Offensichtlich werden ihre unglaublichen Taten erst dann einem Millionenpublikum bekannt.

Die atemberaubende Lebensgeschichte des jungen Wiener Rechtsanwalts Willy Perl ist hingegen vielen Menschen unbekannt. Dieses Buch könnte das ändern: Wie ein junger Anwalt Tausende von Juden rettete: Die abenteuerliche Geschichte des Willy Perl“, geschrieben vom österreichischen Historiker Dr. Robert Lackner.

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29. September 2024

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Rita Süssmuth: „Wo ist die Tatkraft, die Deutschland seit dem Wiederaufbau prägte.“

Sie prägte die Politik der 1980er und 1990er Jahre und ist bekannt für ihre klaren Worte. Man nennt sie auch die Grande Dame der deutschen Politik. Im Alter von 87 Jahren erhebt Rita Süssmuth noch einmal ihre Stimme mit der ihr eigenen Unabhängigkeit. Angesichts aktueller Krisen und Kriege, der überraschenden Wahlergebnisse und politischer Unentschlossenheit. Ihr neuestes Buch ist die persönliche Bilanz einer der profiliertesten Politikerinnen Deutschlands.

Rita Süssmuth war von 1985 bis 1988 Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit und von 1988 bis 1998 Präsidentin des Deutschen Bundestages. Ihre Amtszeit von fast 10 Jahren war die drittlängste in der Geschichte des Bundestages. Sie war es, die sich in den 1980er Jahren gegen die Ausgrenzung, Stigmatisierung und Isolierung von AIDS-Kranken gegen den Widerstand der Regierung wehrte.

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2. Juli 2024

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Vocko: „Wie fühlt sich ein Soldat eigentlich?"


Unsere Redaktion lernte den Veteranen Offizier Vocko während der Düsseldorfer Invictus Games 2023 kennen. Als Teamkapitän der Invictus Games 2022 in Den Haag hatte er die Aufmerksamkeit der Medien auf sich gezogen. Doch schon vorher hatte er durch seinen Influencer-Social-Media-Account I.am.vocko, auf dem er Lebens- und Fitnesstipps gibt, viel an Bekanntheit erlangt. Damals schrieb er bereits an seinem Buch "1638 Tage im Krieg - Die Kehrseite der Einsatzmedaille", einem autobiografischen Werk. Das Buch ist ein packender, hochemotionaler Bericht eines deutschen Soldaten und enthüllt bisher unbekannte Hintergründe über historische Ereignisse in Kriegsgebieten wie Afghanistan und dem Kosovo.. Dem Autor geht es nicht darum, eine Kriegsgeschichte zu erzählen, sondern seine Leser zu motivieren, nach schweren Schlägen aufzustehen und nach neuem Sinn im Leben zu suchen. Ein exklusives Interview mit dem Autor, dass er uns zwischen seinen Lesungen, die er derzeit in ganz Deutschland hält, gegeben hat.

30. Mai 2024

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BOOK TALKS

Prof. Michael Saller

"Eine Lüge ist oft sehr, sehr schwer zu entlarven, wenn man nicht tiefer geht."

Dominik Wullers

„Ich wollte Teil von etwas Spannendem sein“