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Isidora Rudolph: “Die Basler Fasnacht unterscheidet sich doch sehr von anderen Fasnachtsfeiern.“

Basler Fasnacht, Morgenstraich 2018 ©Basel Tourismus und Fasnacht Comitee


Isidora Rudolph: “Die Basler Fasnacht unterscheidet sich doch sehr von anderen Fasnachtsfeiern.“

Karneval gehört für viele Menschen zum den schönsten Tagen im Jahr. Während in Deutschland am Aschermittwoch alles vorbei ist, geht die Fasnacht in Basel erst richtig los. Die Basler Fasnacht ist die größte in der Schweiz und auch die bedeutendste protestantische Fasnacht der Welt. Das älteste Dokument über die Basler Fasnacht stammt aus dem Jahr 1376 und lässt sich auf keltische und germanische Ursprünge, Ahnenkult, Winterfeste und Fruchtbarkeitsrituale und die Fastenzeit zurückführen. Als die Reformation begann, die Feierlichkeiten einzuschränken, entwickelte sich die Basler Fasnacht zu einer Widerstandsbewegung.


In Karnevalshochburgen wie Köln und Düsseldorf, wo das Alethea Magazin seinen Sitz hat, wird viel gesungen und noch mehr getrunken. In Basel scheint es disziplinierter zuzugehen. Es gibt Regeln, an die sich die Besucher, die auch alle in Zivil feiern, halten. Die Kostüme, die Musikanten, die alten Traditionen und die gesellschaftliche und politische Satire stehen im Zentrum der Basler Fassnacht.

Isidora Rudolph, Medienverantwortliche von Basel Tourismus, erklärt die Bedeutung der Fasnacht für die Stadt Basel und gibt Tipps für einen Aufenthalt in der Stadt.

23. Februar 2024

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TRAVEL

Name: Isidora Rudolph

Beruf: Medienverantwortliche von Basel Tourismus

Die Basler Fasnacht findet nach Aschermittwoch statt. Haben Sie dann viele

Touristen, die kommen, um an der Basler Fasnacht weiter zu feiern?


Wir zählen etwa 10000 Übernachtungen in den Basler Hotels, dies sind zu einem Teil auch Gäste aus der Region, die wegen der Fasnacht nach Basel kommen, oder aber auch Touristen aus Nah und Fern. Wieviele von ihnen letzte Woche schon an Fasnachtsfeiern teilgenommen haben, können wir nicht sagen.


"So sind mir am diesjährigen Morgenstreich allgegenwärtige Themen wie die Klimakrise und die Selbstdarstellung auf Social Media aufgefallen."


Was unterscheidet die Basler Fasnacht von anderen Fasnachtsfeiern in Europa, wie z.B. in Köln, Düsseldorf oder Venedig?


Die Basler Fasnacht unterscheidet sich doch sehr von anderen Fasnachtsfeiern. Zum Beispiel sind strikt nur die aktiven «Fasnächtler» kostümiert, die Zuschauer sind ganz normal in zivil gekleidet. Zudem steht der Aspekt der Satire, der Sozialkritik und der Behandlung von aktuellen Themen, die die Menschen im letzten Jahr auf der lokalen bis globalen Bühne bewegt haben im Fokus. So sind mir am diesjährigen Morgenstreich allgegenwärtige Themen wie die Klimakrise und die Selbstdarstellung auf Social Media aufgefallen. Die etwa Cliquen, das sind die Trommel- und Pfeifergruppen, wählen jeweils jedes Jahr ein sogenanntes «Sujet», ein Thema, das sie spielen und auf ihren von Künstlern gestalteten Laternen thematisieren. Diese Themen werden dann auch in Form von Versen, «Schnitzelbänken» dann von einzelnen Vertretern in den Cliquenkellern eingehender vorgestellt und vorgetragen. Gerade lokale Persönlichkeiten werden an diesen Anlässen gerne mit einem Augenzwinkern durch den Kakao gezogen.


"Der Alkohol spielt eine wesentlich geringere Rolle."

 

Die Medien haben kürzlich berichtet, dass sie neue Verhaltensregeln aufgestellt haben, um Sexismus und Rassismus zu verhindern.


In Basel kommen solche Übergriffe weniger vor, da es zwar ein Volksfest ist, aber das kulturelle Erlebnis und die Freude an der Musik sowohl bei den Aktiven wie bei den Zuschauenden überwiegt und der Alkohol eine wesentlich geringere Rolle spielt. Zwar reden wir auch in Basel während der «drei schönsten Tage» von einem Ausnahmezustand, jedoch gibt es klare Verhaltensregeln, an die sich die meisten auch halten.


Wie geht es dem Basler Tourismus nach der Corona? Worauf konzentrieren Sie sich bei Ihren Planungen?


Wir freuen uns sehr, dass wir 2023 ein weiteres Rekordjahr in punkto Touristen verzeichnen durften. Nach 2019 konnten wir einen Zuwachs von 3,6% Übernachtungen in Basel verzeichnen. Darüber freuen wir uns sehr! Dass neben unseren Gästen aus Deutschland und Europa im Allgemeinen auch jene aus den ferneren Märkten wieder nach Basel kommen, freut uns auch sehr, dass wir nachhaltig auch viel mehr Gäste aus der Zentral- und der französischen Schweiz in Basel begrüssen dürfen. Unser Fokus liegt nach wie vor auf dem Thema Kunst und unseren grossen Kunstmuseen wie der Fondation Beyeler, Kunstmuseum und Museum Tinguely. Uns liegt jedoch sehr daran, dass die Menschen erfahren, welch spannende moderne Architektur es in Basel zu entdecken gibt. Mit dem Novartis Campus und Pavillon, dem nahen Vitra Campus in Weil am Rhein und dem aufstrebenden Dreispitz-Areal, wo im April das Kunsthaus Baselland seine Türen öffnet, wird Basel immer mehr auch ein Anziehungspunkt für Architekturfans aus der ganzen Welt.


Welche der Sehenswürdigkeiten Ihrer Stadt gefällt Ihnen am besten?


Meine liebste Sehenswürdigkeit ist und bleibt der Rhein. Mein Tipp: Setzen Sie sich in der warmen Jahreszeit kurz vor Sonnenuntergang auf die Treppen des Rheinufers im Kleinbasel. Wenn Sie auf die Altstadt und das tausendjährige Basler Münster schauen und die Einheimischen und Touristen, beobachten, die sich mit ihren bunten Schwimmsäcken, den Wickelfischen, den Rhein hinuntertreiben lassen, werden Sie das unnachahmliche Lebensgefühl, das besondere Savoir Vivre der Baslerinnen und Basler selbst erleben können.


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