Martin Ammermann: „Es brauchte viel Herzblut, Schweiß und Traenen“

©Landeshauptstadt / Michael Gstettenbauer 

Martin Ammermann: „Es brauchte viel Herzblut, Schweiß und Tränen.“

Die Invictus Games Düsseldorf 2023 gingen am 16. September mit einer glanzvollen Closing Ceremony zu Ende. Am Nachmittag fand die Abschlusspressekonferenz statt, bei der Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller die Entscheidung zur Gründung von Invictus Germany bekannt gab. Er habe nicht gewollt, dass die Spiele hier und jetzt endeten. Invictus Germany ist ein Projekt der D.LIVE Management GmbH, einer Tochtergesellschaft der Stadt Düsseldorf. Die Spiele in Düsseldorf waren die 6. Invictus Games seit ihrer Gründung 2014 in London. Prinz Harry ist der Ideengeber und Schirmherr.


Die Invictus Games Düsseldorf waren die größten in der Geschichte der Organisation. 513 Teilnehmer aus 21 Nationen gewannen 666 Medaillen. 140.000 Zuschauer bewegten sich in der Merkur Spiel-Arena, dem Sportpark mit dem Invictus Village und dem Rheinbad. (Überraschenderweise dauerte der Umbau der Arena nur 8 Tage). Einige der Zuschauer kamen mit gemischten Gefühlen, weil sie die von Soldaten gespielten Spiele nicht einordnen konnten. Und die meisten von ihnen gaben dann aber zu, dass sie noch nie so große Emotionen bei einem Sportereignis erlebt hatten. D.LIVE gab bekannt, dass die erste Edition von Invictus Germany am 27. und 28. Juli 2024 stattfinden wird. Executive Director Sports Major Events Martin Ammermann stand für ein Interview  zur Verfügung 

22 April 2024

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Interview Directory 

DÜSSELDORF/

INVICTUS GAMES

Name: Martin Ammermann

Beruf: Executive Director Sports Major Events, D.SPORTS, Sprecher der Host Cities UEFA EURO 2024

Members of the guard battalion carried a candle into the arena, which had been designed by the Catholic Military Bishop‘s Office.

Photo: ©IG23, Copyright David Young 

“Wir hatten die größte Opening und Closing Ceremony aller Zeiten. Wir haben mit dem Broadcasting Signal über 430 Millionen Haushalte in 65 Ländern erreicht.“ 

AM: Herr Ammermann, die Gründung von Invictus Germany wurde auf der Pressekonferenz am Tag der Closing Ceremony der Invictus Games Düsseldorf 2023 bekannt gegeben. Können Sie uns sagen, was seither passiert ist und wie der aktuelle Stand von Invictus Germany ist?



Martin Ammermann: Mit Invictus Germany wollen wir das Erbe der Invictus Games fortsetzen, natürlich in kleinerem Rahmen, aber mit hohem Anspruch. Es soll ein Bezugspunkt für die Athleten, ihre Familien und Freunde in Düsseldorf werden. Die Veranstaltung selbst findet am 27. und 28. Juli im Castello Düsseldorf statt, eine Halle für die wir mit D.LIVE das Management machen. Es war uns wichtig, das One location Konzept beizubehalten, damit die Athleten und ihre Family & Friends immer zusammen sind. Wir laden internationale Athleten aus unseren Nachbarländern Holland, Belgien, Polen und natürlich der Ukraine, sowie den USA und England ein. Wir haben auch Interesse von anderen Nationen wie zum Beispiel Australien erhalten. Wir planen mit 200 Teilnehmern, die ihre Family & Friends mitbringen werden. Wir rechnen dann mit 600 Personen, die im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen werden.



Wird es in Zukunft jedes Jahr Spiele von Invictus Germany geben?



Das Projekt wurde von der Stadt Düsseldorf initiiert und die D.LIVE geht in Vorreiterrolle; alles finanziert durch private Sponsoren. Wenn alle Beteiligten daran interessiert sind, es fortzusetzen, dann werden wir das tun.



Welchen Stellenwert haben die Invictus Games für Düsseldorf?




Die Veranstaltung war anders als alle anderen, die wir je organisiert haben. In Bezug auf die Menschen und die Themen, die dort sichtbar waren. Es kamen über 140.000 Besucher, das hat es bei den Invictus Games noch nie gegeben. Wir hatten die größte Opening und Closing Ceremony aller Zeiten. Wir haben mit dem Broadcasting Signal über 430 Millionen Haushalte in 65 Ländern erreicht. Die Zahlen sprechen für sich. Die Organisation war auf allen Seiten mit viel Leidenschaft und Engagement verbunden. Es geht auch nur so. Es hat viel Herzblut, Schweiß und Tränen gekostet.



Es gab viele Staatsgäste aus der ganzen Welt und auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei der Abschlussveranstaltung gesprochen. Wie haben Sie die Sicherheitsfragen gemeistert? Wird es im Sommer wieder hochrangige Gäste geben?



Es gab ein umfangreiches Sicherheitskonzept für die Veranstaltung, dass wir gemeinsam mit der Bundeswehr und den beteiligten Behörden aufgestellt haben. Die Zusammenarbeit mit den Ordnungsbehörden, der Polizei, der Feuerwehr war sehr gut. Wir hoffen natürlich auch auf hochkarätige Gäste im Sommer.



Das Motto "A Home for Respect" sollte das Bild der Soldaten in der Öffentlichkeit stärken. Werden Sie auch das Motto "A Home for Respect" beibehalten?



Es geht um den Respekt vor dem Dienst, den die Soldaten für unsere Gesellschaft leisten. Es ist einmalig, die 21 Nationen vor Ort zu sehen, wie sie friedlich zusammenkommen und feiern, was sie geleistet haben. Man konnte "A Home for Respect" spüren. Das Motto wollen wir beibehalten.



Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sagte auf der Pressekonferenz, dass die Spiele nicht dazu dienen sollten, Soldaten zu verherrlichen. Wie haben Sie die Berichterstattung eigentlich erlebt?



Genau - es geht in keinster Weise um Verherrlichung. Die Soldaten werden auf der Grundlage demokratischer Mehrheitsentscheidungen in die Einsätze geschickt. Wenn sie verletzt werden und sich in schwierigen persönlichen Situationen befinden, sind sie nach den Einsätzen oft allein mit ihren Familien. Die Spiele sind dazu da, auf dieses Schicksal aufmerksam zu machen, es in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu rücken und auf dem Weg zurück in die Gesellschaft Hilfestellung zu geben. Es geht nicht darum, sie in irgendeiner Weise zu glorifizieren, es geht darum, ihnen Respekt zu zollen in unser aller Namen.



Welchen Stellenwert nehmen die Spiele in Ihrer Laufbahn ein?



Ich sehe sie als einen Meilenstein und sie werden absolut unvergesslich und einzigartig bleiben. Es war auch ein Thema, das mich persönlich weitergebracht hat. Es hat mir Einblicke in Bereiche gegeben, die mir vorher nicht bewusst waren. Das Schicksal der Soldaten zu sehen und die enorme Kraft, die der Sport hat. Weil es auch für andere so war, wollen wir das fortsetzen. Aber natürlich arbeiten wir auch an anderen Folgeprojekten wie zum Beispiel an der Eishockey-Weltmeisterschaft 2027 und einer Bewerbung für die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2027.

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Eröffnungs Pressekonferenz am 23. September 2023 ©Landeshauptstadt Düsseldorf

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